Im steirischen Ausseerland gibt es
komplexe Wege in der Signalzuführung der dortigen Rundfunk- und
TV-Sender, was nachfolgend dargestellt werden soll.
Wir beginnen mit diesem kuriosen Umsetzer auf dem Furtberg bei Tauplitz.
Von hier werden ORF1 auf Kanal E3 (25 Watt) und ORF2 auf E37 (500 Watt)
und E61 (800 Watt) ausgestrahlt. Zudem gibt es noch "Radio Steiermark"
mit 5 Watt auf 95,0 MHz.
Das Unübliche dabei ist nun, dass der UKW-Sender und der TV-Sender auf
E61 offenbar hauptsächlich dazu dienen, das Signal zum Sender Bad
Mitterndorf-Langmoosalm weiterzuleiten.
Man sieht an der Empfangsantenne unten rechts, dass das UKW-Signal vom
Hauser Kaibling empfangen wird und dann nur Richtung Westen abgestrahlt
wird, obwohl dort gar keine Siedlung ist, wofür eine Versorgung
notwendig wäre.
Die Empfangantennen für ORF2 oben zeigen zum Standort Irdning-Gatschberg.
Das Signal wird dann für den Raum Tauplitz-Kulm auf E37 abgestrahlt und
in Richtung Bad Mitterndorf-Langmoosalm auf E61 (4 Antennenelemente
nebeneinander).
Das Signal für ORF1 kommt dagegen von Bad Mitterndorf-Langmoosalm
(parallele Antennen oben).
Hier nur der Sender Bad Mitterndorf-Langmoosalm.
Er steht auf einem relativ niedrigen bewaldeten Berg südwestlich von Bad
Mitterndorf. Eine direkte Sichtverbindung besteht hier nur in Richtung
des Senders Bad Ischl-Katrin. Dafür gibt es auch Ballempfangsantennen
für UKW, VHF und UHF (unten links). Da die Katrin in Oberösterreich
liegt, muss das Signal für "Radio Steiermark" von woanders kommen. Da es
zu keinem steirischen Sender eine vernünftige Signalverbindung gibt,
wurde der "Zwischensender" am Furtberg eingerichtet, wohin die
Empfangsantenne unten rechts zeigt.
Als vor etwa 10 Jahren dann auch für ORF2 nach Bundesländern getrennte
Sendungen eingeführt wurde, musste dafür der gleiche Weg beschritten
werden, wofür ganz oben Empfangantennen Richtung Furtberg zeigen.
Nun noch der Sender Irdning-Gatschberg, der ziemlich exponiert am
Eingang zum Donnersbachtal steht und dieses auch hauptsächlich versorgt.
Während die VHF- und UHF-Antennen in 3 Himmelsrichtungen zeigen, sind
die beiden UKW-Antennenfelder in das Donnersbachtal und nach Aigen im
Ennstal gerichtet, das etwas im Funkschatten der anderen Standorte
liegt.
Die Signalversorgung erfolgt vom Hauser Kaibling.
Da vom Senderstandort keine Sichtverbindung besteht, befinden sich die Ballempfangsantennen
an einem Standort etwa 1,5 km weiter südöstlich.
Die Ballempfangsanlage befindet sich am Rand eines kleinen Moorgebiets
gut im Wald versteckt.
Auf einem felsigen Hügel oberhalb des Gerätecontainers steht der
Antennenmast.
Man empfängt UKW, VHF und UHF vom Hauser Kaibling. Für UKW weist auch
eine Antenne in die Gegenrichtung zum Sonnenberg.
Der Hauser Kaibling von der Ballempfangsanlage aus.
Und hier noch die verschlungenen Signalwege graphisch dargestellt.
Bilder vom Sender Tressenstein |