Einige "exotische" Hörbeispiele aus meinem Archiv:
(Format MP3; alles an meinem Wohnort Sattledt aufgenommen; Empfänger Grundig Satellit 3400 [Baujahr 1978], ICOM R-70 [Baujahr 1982], 15m Draht im Freien, für MW Blitzableiter als Antenne)


Mancher mag über die schlechte Tonqualität der Hörbeispiel entsetzen. Doch es gilt zu bedenken, dass diese Stationen meist nur für einen lokalen Bereich senden. Einige Sender waren in Europa eine ausgesprochene Rarität. Der Empfang gelang nur mit speziellen Geräten - guten "Weltempfänger" - mit speziellen Schmalbandfiltern und Anschluss externer Antennen.
MITTELWELLENSENDER
ORTS Dakar, Senegal


[MP3, 105 kB]

Afrikanische MW-Sender sind in Europa kaum zu hören, da in Afrika auf MW derselbe Kanalraster wie in Europa verwendet wird. Dakar konnte deshalb öfters gehört werden, da der Schweizer Sender Sottens (Rundfunk der Franz. Schweiz) in der Nacht abgeschaltet wurde.
(1982) 765 kHz, 400 kW - 4700 km
CJYQ, St. John's, Neufundland, Kanada

[MP3, 105 kB]
Einige Sender aus Neufundland sind in vielen Winternächten in Europa wegen der relativen Nähe recht gut zu hören. In den 1980er-Jahren war CJYQ der "Spitzenreiter", der manchmal sogar mit einfachen "Küchenradios" empfangbar war, da auf den Nachbarfrequenzen die europäischen Sender nachts Sendepause hatten (Radio Ljubljana 918 kHz, BRT Brüssel 927 kHz, Radio Bremen 936 kHz).
(1983) 930 kHz, 10 kW - 4800 km
All India Radio, Rajkot


[MP3, 61 kB]

Der Hochleistungssender Rajkot im Bundesstaat Gujarat (in Betrieb bis Juni 2004)konnte bei Sendepausen der europäischen Sender auf 1071 kHz manchmal am frühen Morgen gehört werden.
(1984) 1071 kHz, 1000 kW - 5750 km
Radio Globo Sao Paulo, Brasilien


[MP3, 96 kB]

Obwohl auf 1.098 kHz der starke Sender Bratislava sendete, konnte mit einem guten Filter und in SSB im oberen Seitenband manchmal Radio Globo aus Sao Paulo gehört werden.
(1983) 1100 kHz, 150 kW - 10000 km
WTOP, Washington, USA


[MP3, 195 kB]

Dieser "All-News"-Sender war relativ oft in Europa zu hören. Die Aufnahme eines typischen MW-Fernempfanges. Es gibt Interferenzen mit anderen Sendern und Funkbaken für den Luftverkehr - in diesem Fall aber sehr gering. Es gibt ein langsames Fading, das heißt, das Signal bleibt meist für einige Minuten stark und schwindet dann dahin, oft kommt es erst nach Minuten wieder - manchmal aber auch gar nicht mehr.
(1985) 1500 kHz, 50 kW - 7000 km
 
KURZWELLENSENDER
Radio Tachíra, San Cristóbal, Venezuela


[MP3, 201 kB]

Anfangs der 1980er-Jahre konnte dieser Venezolanische Sender fast jede Nacht mit sehr starkem Signal gehört werden - wahrscheinlich infolge Verstärkung der Sendeleistung von 1 auf 10 kW. Da viele DXer aus Deutschland daraufhin den Sender mit Zuschriften eindeckten, wurden 1983 sogar Weihnachtsgrüße in Deutsch verlesen.
(1983) 4830 kHz, 10 kW - 9100 km
Radio Caracol, Neiva, Kolumbien


[MP3, 80 kB]

Im Süden Kolumbiens im Hochland der Anden liegt die Stadt Neiva, in dem Caracol - eine der großen Sendeketten Kolumbiens - einen starken Sender betreibt. Dieser war vor allem in den Morgenstunden um Sonnenaufgang herum manchmal sehr gut zu hören.
(ca.1985) 4945 kHz, 20 kW - 9700 km
Radio Andorra / World Music Radio


[MP3, 78 kB]

Ein Kuriosität der 1970er-Jahre waren die Sendungen über den KW-Sender von Radio Andorra. Dieser wurde u.a. an den holländischen "Hobby-Sender" World Music Radio vermietet, der auch DX-Nachrichten sendete.
(ca.1980) 6230 kHz, 10 kW - 1150 km
Radio El Mundo, Buenos Aires, Argentinien


[MP3, 116 kB]

Der große Sender Radio El Mundo betrieb bis etwa 1984 einen KW-Relaissender, der wegen seiner geringen Leistung allerdings nur selten und schwach in Europa hörbar war.
(1983) 11755 kHz, 7.5 kW - 11600 km
Radio Free Grenada


[MP3, 211 kB]

Der kleine Antillenstaat betrieb lange Zeit einen Kurzwellensender. 1981 begannen die Kubaner mit dem Bau eines Großflughafens. Die USA verdächtigen Grenada daraufhin, einen künftigen Luftwaffenstützpunkt für die Sowjetunion zu ermöglichen. Am 25.10.1983 besetzten amerikanische Truppen die Insel.
(1981) 15105 kHz, 5 kW - 7950 km
Radio Clube de Ribeirao Preto, Brasilien


[MP3, 63 kB]

Die Stadt Ribeirao Preto liegt im Bundesstaat Sao Paulo etwa 300 nordwestlich der Stadt Sao Paulo. Radio Clube de Ribeirao Preto gehörte wohl zu den rarsten DX-Catches in Europa. Nicht nur die geringe Sendeleistung, sondern vor allem die Interferenzen durch die starken Sender der Auslandsdienste (hier die Deutsche Welle) im 19m-Band machten meist einen Empfang unmöglich.
(1982) 15415 kHz, 1 kW - 9800 km
   
letzte Änderung: 19.05.2011

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