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Mancher mag über die schlechte Tonqualität der Hörbeispiel entsetzen. Doch es gilt zu bedenken, dass diese Stationen meist nur für einen lokalen Bereich senden. Einige Sender waren in Europa eine ausgesprochene Rarität. Der Empfang gelang nur mit speziellen Geräten - guten "Weltempfänger" - mit speziellen Schmalbandfiltern und Anschluss externer Antennen. | ||||
MITTELWELLENSENDER | ||||
ORTS Dakar, Senegal | ||||
Afrikanische MW-Sender sind in
Europa kaum zu hören, da in Afrika auf MW derselbe Kanalraster wie in Europa
verwendet wird. Dakar konnte deshalb öfters gehört werden, da der
Schweizer Sender Sottens (Rundfunk der Franz. Schweiz) in der Nacht abgeschaltet wurde. (1982) 765 kHz, 400 kW - 4700 km |
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CJYQ, St. John's, Neufundland, Kanada | ||||
[MP3, 105 kB] |
Einige Sender aus Neufundland
sind in vielen Winternächten in Europa wegen der relativen Nähe recht gut zu hören. In den
1980er-Jahren war CJYQ der "Spitzenreiter", der manchmal sogar mit
einfachen "Küchenradios" empfangbar war, da auf den
Nachbarfrequenzen die europäischen Sender nachts Sendepause hatten (Radio
Ljubljana 918 kHz, BRT Brüssel 927 kHz, Radio Bremen 936 kHz). (1983) 930 kHz, 10 kW - 4800 km |
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All India Radio, Rajkot | ||||
Der Hochleistungssender Rajkot im Bundesstaat
Gujarat (in Betrieb bis Juni 2004)konnte bei Sendepausen der europäischen Sender auf 1071 kHz
manchmal am frühen Morgen gehört werden. (1984) 1071 kHz, 1000 kW - 5750 km |
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Radio Globo Sao Paulo, Brasilien | ||||
Obwohl auf 1.098 kHz der starke
Sender Bratislava sendete, konnte mit einem guten
Filter und in SSB im oberen Seitenband manchmal Radio Globo aus Sao Paulo gehört werden. (1983) 1100 kHz, 150 kW - 10000 km |
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WTOP, Washington, USA | ||||
Dieser "All-News"-Sender
war relativ oft in Europa zu hören. Die Aufnahme eines typischen
MW-Fernempfanges. Es gibt Interferenzen mit anderen Sendern und Funkbaken
für den Luftverkehr - in diesem Fall aber sehr gering. Es gibt ein
langsames Fading, das heißt, das Signal bleibt meist für einige Minuten stark und schwindet dann dahin, oft kommt es erst nach Minuten wieder -
manchmal aber auch gar nicht mehr. (1985) 1500 kHz, 50 kW - 7000 km |
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KURZWELLENSENDER | ||||
Radio Tachíra, San Cristóbal, Venezuela | ||||
Anfangs der 1980er-Jahre konnte
dieser Venezolanische Sender fast jede Nacht
mit sehr starkem Signal gehört werden - wahrscheinlich infolge
Verstärkung der Sendeleistung von 1 auf 10 kW. Da viele DXer aus Deutschland daraufhin den
Sender mit Zuschriften eindeckten, wurden 1983 sogar Weihnachtsgrüße in
Deutsch verlesen. (1983) 4830 kHz, 10 kW - 9100 km |
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Radio Caracol, Neiva, Kolumbien | ||||
Im Süden
Kolumbiens im Hochland der Anden liegt die Stadt Neiva, in dem Caracol -
eine der großen Sendeketten Kolumbiens - einen starken Sender betreibt.
Dieser war vor allem in den Morgenstunden um Sonnenaufgang herum manchmal
sehr gut zu hören. (ca.1985) 4945 kHz, 20 kW - 9700 km |
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Radio Andorra / World Music Radio | ||||
Ein Kuriosität der
1970er-Jahre
waren die Sendungen über den KW-Sender von Radio Andorra. Dieser wurde u.a. an den holländischen "Hobby-Sender" World Music Radio
vermietet, der auch DX-Nachrichten sendete. (ca.1980) 6230 kHz, 10 kW - 1150 km |
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Radio El Mundo, Buenos Aires, Argentinien | ||||
Der große Sender Radio El Mundo
betrieb bis etwa 1984 einen KW-Relaissender, der wegen seiner geringen
Leistung allerdings nur selten und schwach in Europa hörbar war. (1983) 11755 kHz, 7.5 kW - 11600 km |
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Radio Free Grenada | ||||
Der kleine Antillenstaat
betrieb lange Zeit einen Kurzwellensender. 1981 begannen die Kubaner mit
dem Bau eines Großflughafens. Die USA verdächtigen Grenada daraufhin,
einen künftigen Luftwaffenstützpunkt für die Sowjetunion zu
ermöglichen. Am 25.10.1983 besetzten amerikanische Truppen die
Insel. (1981) 15105 kHz, 5 kW - 7950 km |
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Radio Clube de Ribeirao Preto, Brasilien | ||||
Die Stadt Ribeirao Preto liegt
im Bundesstaat Sao Paulo etwa 300 nordwestlich der Stadt Sao Paulo. Radio
Clube de Ribeirao Preto gehörte wohl zu den rarsten DX-Catches in Europa.
Nicht nur die geringe Sendeleistung, sondern vor allem die Interferenzen
durch die starken Sender der Auslandsdienste (hier die Deutsche Welle) im 19m-Band
machten meist einen Empfang unmöglich. (1982) 15415 kHz, 1 kW - 9800 km |
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letzte Änderung: 19.05.2011 | ||||
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